2021-06-26

2021 - das Corona Virus hat die Segelwelt noch in der Hand. Termine müssen rund um Impfungen gebaut werden. Dänemark öffnet die Grenzen zögerlich. Trotzdem hat alles soweit geklappt. Am 26.6. lösen Matze und ich die Leinen zur kleinen Belt Tour.

Aus der Schlei heraus geht es mit leichtem Wind nach Nord-Nord-Ost. Mommark steht als erstes Ziel auf dem Programm.

Baden, Grillen, Abendrunde - das war das Programm des Tages. Eigentlich wie immer.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Norden. Herrliches Segeln bei westlichen Winden bis nach Bagö. Eine idyllische Insel im kleinen Belt. Der Hafen ist noch recht leer. Gute Gelegenheit für einen Breitseiten-Schnappschuss der Atari.

Weiter durch den kleinen Belt, nur diesmal ohne Wind, dafür Besuch von einer Robbe im glasigen Wasser.

In rasanter Geschwindigkeit (dank Strömung) geht es weiter bis nach Friderica. Eine Stadt, die vom Wasser aus nur seine industrielle Seite zeigt. Wir kamen schon am frühen Nachmittag an und hatten Gelegenheit die alten Wehranlagen und die teilweise recht hübsche Innenstadt, samt Gastro Angebot zu erkunden. Zugegeben, zurück zum Hafen ist es ein gutes Stück. Lohnt sich aber.

Vorteil von Friderica ist auch der gut angebundene Bahnhof, den Matze am nächsten Tag nutzte um zurück nach Kiel zu gelangen. Für mich ging es einhand weiter. Zunächst nach Juelsminde. Unterwegs kreuzten dicke Pötte den Kurs.

Die Wettervorhersage hatte es schon angekündigt. Es kam anderes Wetter. Viel Wind und Regen. Nach der Ankunft war aber nochmal ein herrlicher Abend zu geniessen.

So blieb es am nächsten Tag bei einem Hafentag. Gegen Nachmittag klarte es etwas auf, so dass ich zumindest das Boot mal verlassen konnte, um etwas für das Abendbrot zu besorgen.

Mit immer noch kräftigen Böen ging es am nächsten Tag weiter nach Hov. Immer wieder zogen Tiefs durch. Zum Glück meistens unter Land.

Neben dem eigentlichen Hafen war ein idyllisches Ankerfeld. Gerade bei solch einer Beleuchtung. Sonst ist Hov ein Ort wie viele in Dänemark. Ganz nett, aber auch kein Highlight.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Aarhus. Zuerst bei sehr schönem Wetter, aber sehr leichten Wind. Bald musste der Motor herhalten. Im Hafen erwischte mich dann eine Schauer beim Anlegen. Bis frühen Abend ging dann nicht viel ausser unter Deck abhängen.

Der nächste Tag brachte eine neue Mitseglerin - Melanie kam am Bahnhof an. Wir verbrachten den Tag in der Stadt, die von dänischen Fussballfans eingenommen wurde. Heute war ein wichtiges Spiel der EM 2021 (eigentlich 2020).

Neue Crew brachte neues Wetter. Es war heiss am Tag darauf, als wir Kurs Tunö aufbrachen. Unterwegs musste eine Abkühlung sein.

Da es von Aarhus nur ein Katzensprung ist, hatten wir Zeit, die Insel näher zu erkunden. Es ist ein sehr schöner Wanderweg angelegt, der einmal komplett herum geht.

Die Wettervorhersage war sehr unentschlossen. Es waren ständig sich ändernde Windrichtungen gemeldet. So war es schwierig eine langfristige Töernplanung vorzunehmen.

Um endlich ein Ziel zu haben, entschlossen wir uns spontan, nach dem späten Frühstück nach Anholt aufzubrechen. Eigentlich hatten wir für die 60 Meilen mit einer Nachtfahrt und Ankunft im Morgengrauen gerechnet.

Der relativ starke achterliche bis halbe Winde und einige Schauerböen liessen uns nur so übers Wasser fliegen, so dass wir doch schon um 22 Uhr ankamen. Wir schlüpften in eine kleine Lücke zwischen netten Nachbarn - einer sogar auch aus Kappeln, der andere aus Schweden - und genossen den Abend.

Der nächste Tag war Hafentag und es folgte die übliche Wanderung einmal um die Insel. Inklusive Ausblick vom Söderbjerg.

Die Jungfrauen Krabben (auch Kaisergranat) liessen wir uns dann mit unserem Nachbarn aus Schweden schmecken. Zu weit wäre das viel zu viel gewesen.

Wie so oft, war die Rückfahrt von Anholt etwas ruppig. Wir konnten gerade so den Kurs nach Bönnerup anlegen. Die letzten 10 Meilen mussten wir sogar gegenan motoren, weil der Wind immer ungünstiger stand. Am Abend zogen weiterhin die Schauern durch.

Wir verzogen uns mit einigen Dänen ins örtliche Segler Clubhaus. Die dänische Mannschaft spielte gegen England und war bei der EM schon weit gekommen. Leider verloren sie 2:1.

Am nächsten Tag brachen wir im Morgengrauen auf um bis nach Langör auf Samsö zu kommen. Leider mussten wir die kompletten 50 Meilen unter Motor zurücklegen, weil kein Lüftchen ging.

Nach einem spektakulärem Sonnenuntergang kam es am nächsten Tag mal wieder Dicke (erst Schauern, dann kräftiger Wind), so dass wir noch einen Hafentag einlegten.

Den verbrachten wir mit einer ausgedehnten Wanderung am Strand und der im landesinneren liegenden Heide Landschaft. Sehr schön hier.

Nach viel Wind dann wieder mehr oder weniger Flaute. Wir dümpelten nach Reersö im Grossen Belt. Auch ein netter, kleiner Ort. Im Kro hat es uns gut geschmeckt. Nach dem Abendessen dann Hafenrunde mit Kaltgetränk bei Sonnenuntergang.

Am nächsten Tag dann schönstes Segelwetter. Wir kreuzten durch den Grossen Belt nach Süden bis nach Lohals. Von dort dann am nächsten Tag weiter Richtung Svenborg Sund.

Hier konnten wir im Thurö Bund endlich mal den Anker schmeissen und das Kanu aufblasen, das wir nun fast drei Wochen in der Hundekoje rumgefahren haben.

Hier genossen wir wieder einen herrlichen Sonnenuntergang.

Durch den Svendborg Sund ging es tags darauf weiter nach Aerosköping. Hier merkte man das erste mal während der ganzen Reise, dass Hochsaison ist. Wir landeten im Päckchen im alten Hafenbecken. Beide Häfen waren proppevoll.

Einmal schnell um Aero rum und dann Kurs auf die Schlei. Auf der Höhe Maasholm erwartete dann noch eine Überraschung auf uns. Die Schlei war gesperrt, weil ein Kran die Oberleitung abrasiert hatte und diese ins Wasser hing.

Also lagen wir bis frühen Abend vor Anker vor Massholm. Gegen 21 Uhr wurde die Sperrung aufgehoben und wir konnten endlich in Kappeln einlaufen.