2016-07-14

Sommertörn zu den westlichen Schären mit Abstecher nach Göteborg – zweiter Anlauf. Das war der Arbeitstitel des diesjährigen Sommertörns und im Gegensatz zum letzten Jahr sollte dieses Jahr der Plan aufgehen. Aber eins nach dem anderen.

Mit Rückenwind ging es von Kappeln in der Schlei los Richtung Marstal/DK. An der Hafeneinfahrt angekommen passte am frühen Nachmittag der Wind noch so gut, daß wir gleich nach Rudköping weitergesegelt sind. Wir hatten ja einige Meilen vor dem Bug bis Göteborg. Da konnte es nicht schaden am ersten Tag noch ein paar draufzulegen.

Über Nyborg ging es dann durch den grossen Belt nach Ballen auf Samsö. Alles mit entspannter Backstagsbrise und entsprechend flottem Vorankommen.

Auf Ballen war dann auch zum ersten mal fühlbar, daß wir uns in der Hochsaison befinden. Päckchenliegen in der Hafeneinfahrt war angesagt.

Am nächsten Tag standen wir für unsere Verhätnisse sehr zeitig auf um die gut 60 Meilen bis Anholt in einem Rutsch durchzuziehen. Der Wind passte weiterhin sehr gut. Achterlich, so daß eine recht komfortable, aber etwas kühle Überfahrt über das Kattegat klappte.

Auf Anholt hielten wir uns nicht lange auf und setzten gleich nach Schweden über. In Varberg/SWE bekamen wir dann schon die ersten Eindrücke der Schärenlandschaft, die uns die nächsten Tage begleiten sollten.

Bis Göteborg war es nun nicht mehr weit. Auf dem Weg dorthin übernachteten wir an einer Muringboje zwischen den kleinen Inseln Vindö und Ramnö vor Kungsbacka. Das Schären-Feeling war schon da.

Am nächsten Tag dann Göteborg. Bei Kaiserwetter im Bommens Hamn, mitten in der Stadt. Von hier aus konnten wir bequem die Stadt zu Fuss erkunden.

Das gegenüberliegende Ufer war von einer fast romantischen Industrie-Kulisse geprägt. Wir blieben hier zwei Tage um darauf noch etwas die Schären zu erkunden.

Bei weiterhin stabilen hochsommerlichen Temperaturen suchten wir uns die nächste Ankergelegenheit.

Vor der kleinen Insel Högö fanden wir sie. Der Anker hielt bombenfest, allerdings mangels Wind hatte er auch nicht viel zu halten. Wir haben es erst gemerkt, als wir am nächsten Tag das Teil bergen wollten. Gefühlte 50kg Schlick hingen an der Fluke.

Die Schären Klischee-Landschaft fanden wir dann auf der Insel Vrangö vor. Unserer letzten Etappe, bevor wir uns langsam wieder nach Dänemark verholen wollten.

Nächster Stop war dann die Insel Laesö, die wie Anholt mitten im Kattegat liegt. Diese scheint ähnlich beliebt zu sein. Zumindest liess dies die Anzahl der Boote dort erahnen.

Von Laeso ging es dann nach Skagen und von dort aus dann die komplette östliche Küste Jütlands Richtung Süden weiter. Immer wenn es die Segelbedingungen zuliessen, hielten wir unsere Schleppangel ins Wasser und konnten tatsächlich die eine oder andere Makrele fangen. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Vorher hatten wir noch nie Glück beim Angeln unter Segeln gehabt.

Ab Skagen war das Wetter auch etwas durchwachsen. Regen- und Sonnentage wechselten sich nun mit schöner Regelmässigkeit ab. Der Wind frischte auch etwas auf und wechselte gern die Richtung. So landeten wir eines Tages, etwas ungeplant, nach einem abgebrochenen Kreuzkurs auf der Insel Endelave. Da es früh am Nachmittag war hatten wir viel Zeit die aussergewöhnlich schöne Landschaft bei einer Wanderung zu bewundern.

Das wechselhafte Wetter begleitete uns auch durch den kleinen Belt.

Auf Flaute …

… folgt Starkwind und Regen, der uns auf Bagö sogar einen ungeplanten Hafentag beschert.

Der nächste Tag hat immernoch einiges an Wind in petto. Aber zumindest aus einer Richtung, daß wir Fynhavn einigermassen anlegen können.

Von dort geht es dann am nächsten Tag zurück in die Schlei. Drei Wochen sind schon wieder um. Der Alltag wartet schon.